Die Hundertjährigen

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern. Wer wirklich alt werden will, zieht ins Tessin. Gerontologie Schweiz, „das Netzwerk für Lebensqualität im Alter“, beschäftigt sich schon länger mit diesem Thema. Denn die Lebenserwartung in der Schweiz ist eine der höchsten weltweit, und an der Spitze mit aktuell mehr als 150 Menschen steht die Sonnenstube, das Tessin. SWISS100 ist die erste landesweite interdisziplinäre Nationalfonds-Studie, die sich von 2020 bis 2024 mit den medizinischen, biologischen, psychiatrischen, psychologischen und soziologischen Perspektiven der Hundertjährigen und ihrem Umfeld befasst.

Grafik © SWISS100

Stellt dieser Rekord für das Tessin gleichzeitig eine Belastung dar? Die Sonnenstube ist ja auch eine Rentnerstube. Fast ein Viertel der Tessiner Bevölkerung lebt im Rentenalter. 10 % der Gesamtbevölkerung des Kantons ist deutschsprachig. Von dieser Gruppe sind wiederum die Hälfte Rentner aus der Deutschschweiz, aber auch aus Deutschland. Bestaunt man die Immobilienpreise in Ascona oder Lugano dürften sich darunter aber nicht nur arme Schlucker befinden. Also nicht dieselben finanziellen Belastungen für die Gemeinden wie bei der „Aussteiger-Zuwanderung“ nach den 68-Jahren. Nicht weiter erstaunlich bei dieser demografischen Entwicklung dürfte die Feststellung sein, dass es sich bei den Hundertjährigen zu 80% um Frauen handelt.

Die wohl berühmteste Hundertjährige des Tessins lebt im Centovalli. Sie feierte vor kurzem Geburtstag und wurde weit über die Schweiz hinaus geehrt. Erstaunlich, dass sie es trotz ihres Übergewichts mit etwa 57 Tonnen soweit ins hohe Alter geschafft hat.

Ja, der Schweizer Blätterwald hat auch dieses Jubiläum schon ausgiebig gewürdigt! Als Beispiele sollen der schöne Bericht der NZZ und der Beitrag der Tessiner Zeitung erwähnt sein. Auch im kanadischen Okanagan Valley hat sich ein besonderer Kenner des Centovalli mit dieser Bahn befasst. Kurt Hutterli’s stets lesenswerter Blog schlägt die Brücke von der Kettle Valley Railway zur Geschichte der Centovallina.

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Wieso Mann oder eben besser Frau im Tessin eher hundertjährig wird als in anderen Regionen der Schweiz, bleibt trotz allen Experten-Konsultationen ungeklärt. Ist es tatsächlich die Sonne, welche mehr Lebensfreude zum älter werden vermittelt? Sind es die vermehrten sozialen Kontakte in der Rentner-Community? Vielleicht die mediterran angehauchte Küche? Die Herausforderung der steilen Treppen bergauf bergab? Niemand weiss es. Drum streng Dich mal an und finde es selbst heraus, indem Du hundertjährig wirst!

Und zum Schluss noch ein Beitrag von „Schweiz aktuell“ vom 12. Februar zur abermaligen Feier des hundertjährigen Jubiläums der Centovallina…

Eine Antwort auf „Die Hundertjährigen“

  1. altes rezept aus dem vergangenen jahrtausend:
    nach dem essen sollst du rauchen – oder eine frau gebrauchen.
    hast du´s 100 jahr gemacht – dann hast die hundert du geschafft!

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