Von Tal zu Tal hatten wir doch schon? Vom Okanagan Valley zum Centovalli, im authentischen Blog von Kurt Hutterli. Und nun noch vom Centovalli ins Rainbow Valley?
Es musste einfach mal sein, die Reise von Costa nach Costa Rica. Wobei eben Costa im Centovalli liegt und das Rainbow Valley in Costa Rica, in diesem landschaftlich weitaus reicheren Gebiet Zentralamerikas zwischen Nicaragua und Panama. Der Landstreifen zwischen Pazifik und Karibik beherbergt unterschiedlichste klimatische Bedingungen ab Meereshöhe bis zum „Cerro Chirripó“ auf 3820m. Da halten die Tessiner Berge nicht mehr mit. Auch die Baumgrenze liegt bei uns etwa 1000m tiefer als bei 3400m in Costa Rica.
Um einen Vergleich zu ermöglichen, beschränke ich mich auf das Gebiet von Monteverde, mit seinen Nebelwäldern. Und tatsächlich werden hier Erinnerungen an die Centovalli wach. Innert Minuten zieht Nebel auf und taucht alles in Weiss und ebensoschnell wird es wieder Grün oder setzt ein extremer Regen ein, der selbst die hölzernen Zäune am Wegrand mit Pflanzen begrünt. Etwas mehr Tiere, als unser einheimisches „kreuchendes und fleuchendes Berg- und Tal-Vieh“ hat es natürlich auch; Schlangen, Schmetterlinge, furchterregende Spinnen und Kolibris. Die allseits geliebten Faultiere und Leguane sind allerdings im Nebelwald eher selten. Gigantisch dagegen die Flora: Die Tessiner Laub- und Nadelwälder sind vertauscht mit tropischen Riesen-Farnen, Palmen und Bananenpflanzen, mit Vanille- und vielen anderen Gewürzen, mit Kaffeebohnen und Kakaofrüchten.
Wäre das Centovalli gerne ein Nationalpark geworden – was die Tessiner Bevölkerung im Sommer 2018 leider abgelehnt hat – ist die Liste der Nationalparks in Costa Rica fast endlos. Sicher ein Vorbild für Naturschutz, auch wenn mit all den Zip-Lines, Kajak-Fahrten und anderen halsbrecherischen Aktivitäten das Gleichgewicht Richtung kommerziellem Adventure-Park zu kippen droht.
Ach ja, über die Strassen sollte ich noch schreiben. Wer sich schon über den italienischen Strassenbelag im Valle Vigezzo geärgert hat, dürfte seine Meinung nach einer Costa Rica Reise ändern (zu neu: traumhafte und sichere Schnellstrasse mit perfektem Belag!). Für die letzten 25 km nach Monteverde dauert es länger als eine Stunde. Und wer Pech hat und gerade auf ein überflutetes Strassenstück stösst, darf sich noch einen dreistündigen Umweg von Schlagloch zu Schlagloch genehmigen. Eine Massage brauchst Du danach nicht mehr! Eher einen Arzt bei allfälligem Bandscheibenvorfall…
Wer die Centovalli liebt, wird sich in Monteverde wohl fühlen. Ganz besonders im Rainbow Valley, was eigentlich gar kein Tal ist, sondern eine landestypische Lodge, die ich jedem und jeder Reisenden nur empfehlen kann.
Nebst Monteverde waren wir auch in Costaverde (Ha! nochmals Costa!) im Manuel Antonio Nationalpark bei den Faultieren und Waschbären, in Tamarindo an der Pazifikküste (für’s Strandleben), beim Arenal-Vulkan in La Fortuna (in den heissen Quellen) und am Rande des Poas Vulkan auf 2’500m, um etwas Schwefelduft zu atmen. Vieles davon war ebenso schön, anderes anders, aber alles nicht Teil dieser Geschichte…
Mach Dich auf nach Costa Rica oder schreib einen Kommentar, wenn Du schon dort warst!
Ein super Bericht mit schönen Fotos! Von Costa nach Costa Rica – natürlich! Viele der erwähnten Orte in CR kennen wir noch nicht, jetzt haben wir wieder Lust, dahin zu gehen. Danke!