Das markante Dreieck des Pizzo Leone ziert die Ausläufer des Monte Gridone und ist auf jedem Centovalli-Webcam-Bild gut sichtbar. Und doch ist er so unscheinbar, dass ich mir den „Spaziergang“ auf diesen Hügel in mehr als dreissig Jahren Centovalli-Ferien immer für später aufgehoben habe. Kurz vor den erwarteten grossen Regenmengen im Oktober habe ich den Weg in den letzten Septembertagen endlich unter die Füsse genommen.
Der Leone (1659 m. ü. M.) ist sowohl von der Seite des Lago Maggiore (Ronco sopra Ascona) als auch vom Centovalli her begehbar. Von der Bahnstation Verdasio geht es mit der Funivia nach Rasa und von dort in den spätsommerlichen Buchenwald. Aber hoppla, getreu nach dem Tessiner Wandermotto (su e giù) läufst Du nun während zweieinhalb Stunden fast 900m aufwärts. Da im Wald ohnehin nichts zu sehen ist, stapfe ich in Gedanken versunken bergauf. Die Luftfeuchtigkeit ist hoch und die Angst vor einsetzendem Regen treibt mich voran. Endlich gibt der Blick über die Krete den Lago Maggiore frei und das felsige Schlussstück erinnert doch noch an eine Bergwanderung.
Geschafft! Mein Respekt vor diesem harmlosen grünen Dreieck ist enorm gewachsen. Der Aufstieg erschien mir eher strenger als der Weg von der Seeseite (Mergugno oberhalb Brissago) zum Monte Gridone. Auch die viereinhalb Stunden Wanderzeit liegen nicht weit unter dem Zeitbudget für den Gridone (5.20 Std.). Wer es etwas leichter nehmen will, kann den Weg von Ronco sopra Ascona versuchen – mit Seesicht während des Aufstiegs. Bis der erste Schnee fällt, ist diese Wanderung auch später im Jahr noch ein tolles Erlebnis!
Lieber Herr Zuber,
schön, dass Sie‘s sportlich genommen haben! (Ist mir vor ca. 25 Jahren auch mal widerfahren.) Der Weg vom Lago Maggiore aus ist nicht nur unendlich viel kommoder, man kriegt auch was zu sehen (und die eine oder andere Beiz liegt auch noch am Wegesrand…).
Dank fürs Berichten!