Für manche sind die Grenzen offen…

Tatsächlich, der aus dem arabischen Raum und Indien stammende Goldschakal (canis aureus) wurde in diesen Tagen erstmals im Centovalli gesichtet. Das untenstehende Bild des zur Familie der Hundeartigen gehörenden Goldschakals ist zwar bereits einige Jahre alt. Trotzdem liegt die Vermutung nahe, dass der Corona-Lockdown auch auf die Tierwelt seinen Einfluss hat.

Ich selbst beobachte dies auf der Wiese vor meinem Haus. Steinmarder sind hier langjährige Gäste – und Plaggeister. Aber in den letzten zwei Monaten tauchte auch regelmässig ein Fuchs auf und fast ebenso häufig ein ausgewachsener Dachs. Letzterer behandelt die Wiese als Miniatur-Wildschwein. Das Vertikutieren bleibt einem somit erspart…

Ein Goldschakal tappt in eine Fotofalle, in der Surselva im Bündner Oberland, am 27. Dezember 2015. In Graubünden ist erstmals das Auftreten eines Goldschakals nachgewiesen worden, wenn auch auf unglückliche Weise: Ein Jäger im Bündner Oberland verwechselte das Raubtier mit einem Fuchs und erschoss es. Nachdem der Grünrock seinen Irrtum realisiert hatte, zeigte er sich selbst bei der Wildhut an, wie das kantonale Amt für Jagd und Fischerei am Mittwoch, 13. Januar 2016, mitteilte. Beim erlegten Tier handelte es sich um ein junges Männchen. Ein Goldschakal war bereits am vergangenen 27. Dezember im Bündner Oberland in eine Fotofalle getappt. Ob es sich dabei um das gleiche Tier handelte, ist unklar. Für die Schweiz ist es der erste körperliche und der zweite fotografische Nachweis dieser Tierart. Der Goldschakal ist ein mittelgrosser Vertreter der Hundeartigen und steht mit einem Körpergewicht von 8 – 15 kg zwischen Fuchs und Wolf. (Foto und Text: Amt für Fischerei und Jagd Graubünden)

In der Zeitung „Schweizer Bauer“ lese ich: „Die Klimaveränderung, die Abnahme natürlicher Feinde und die grosse Fortbewegungsfähigkeit des Tieres begünstigen die Ausbreitung. Da der Schakal natürlich in die Schweiz eingewandert ist, gilt er gesetzlich als einheimische Tierart und steht unter Schutz, genau wie der Bär, der Wolf und der Luchs. Der Goldschakal (Canis aureus) gehört zur Familie der Hundeartigen, deren Verbreitung sich von Südostasien über den Mittleren Osten bis nach Europa erstreckt. Er sieht aus wie ein mittelgrosser Hund mit einem dicken Fell und ist völlig harmlos. Er steht mit einem Körpergewicht von 8-15 Kilogramm zwischen Fuchs und Wolf. Die Nahrung des Allesfressers setzt sich aus kleineren bis mittleren Wirbeltieren, Insekten und Früchten zusammen. Er kann auch Schafe und Ziegen reissen. Der Goldschakal lebt in der Regel paarweise oder in kleinen Rudeln und hat ein hoch entwickeltes Sozialleben. Zu seinen natürlichen Feinden gehört der Wolf. „

Hier ein interessanter Artikel aus der NZZ am Sonntag vom 3. März 2020.

Die Stiftung Kora meint, die Präsenz des Goldschakals zeige, dass das Tessiner Ökosystem sehr stabil sei und über eine grosse Artenvielfalt verfüge.

3 Antworten auf „Für manche sind die Grenzen offen…“

  1. Vielen Dank für Ihren netten Beitrag zu Fuchs und Dachs. Auch wir haben dieses Frühjahr schon zweimal den Fuchs gesehen. Einmal – früh morgens – ganz nah bei unserem Haus. Das andere Mal sass er am helllichten Nachmittag etwas oberhalb auf der Wiese und hat uns beobachtet, bevor er sich in aller Seelenruhe Richtung Wald davongemacht hat..
    Ich glaube, wir hatten auch Besuch vom Dachs. Wir haben uns schon gewundert, von welchem Tier die „Vertikutierspuren“ stammen. Und wer die überzähligen Dahlienknollen, die ich in der Erde gelassen hatte, ausgegraben und offenbar gefressen hat.
    Leider habe ich heute Morgen, als ich zum Einkaufen gefahren bin, zwischen Lionza und Borgnone einen toten Dachs am Strassenrand gesehen. So traurig! Ich habe die Gemeindeverwaltung angerufen. Ich hoffe, sie haben sich um das tote Tier gekümmert.

  2. Lieber Robert
    Einmal mehr stürze ich mich gleich auf deine Neuigkeiten aus dem Centovalli. Interessanterweise habe ich dort in all den Jahren noch nie einen Fuchs gesehen. Bei uns gehört er ja schon fast zum alltäglichen Leben . Wir sehen seine Spuren an den zerrissenen Abfallsäcken und sehen ihn auch mitten am Tag.
    Weisst du, wo der Goldschakal im Centovalli gesehen worden ist?
    Herzliche Grüsse nach Costa – ich werde wohl noch etwas warten müssen bis zu meinem nächsten Besuch!
    Stefania Rinderknecht

    1. Nein, leider weiss ich nichts Genaueres. Die Wildhüter des kantonalen Amts für Jagd und Fischerei hätten den Goldschakal im Gebiet Onsernone-Centovalli nachweisen können. Vermutlich wird er einen grösseren Rayon durchstreifen. Sollte er bei mir anklopfen, melde ich mich sofort 😉

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