Nein, für einmal keine Klagen über das Wetter, sondern ein Loblied auf Heinz Wetter! Seit ein paar Jahren lebt der jung gebliebene Pensionär im Centovalli, genauer gesagt in Verdasio, wo er nicht etwa die Beine hochlagert, sondern mit viel Mut einen seiner vielen Träume verwirklicht hat.
Heinz Wetter
Im Frühjahr 2024 hat er die Chance gepackt, das leerstehende schmucke Grotto „Al Pentolino“ in Verdasio zu pachten. Früher in der Baubranche tätig, musste er für den Schritt in die Gastronomie vorerst nach Unterstützung suchen. Er fand sie mit der seit einigen Jahren in der Osteria Grütli erprobten jungen Gruppe (SNC). Einiges wird in Camedo gekocht, anderes im Pentolino selbst angerichtet. Die beiden Köche Valerio di Tonno und Andrea Mena bewirten die Gäste zwischen Ende April und Ende Oktober von Freitag bis Sonntag, mittags von 10.30 Uhr bis 20 Uhr abends. Am Sonntag gibt’s jeweils ein spezielles 4-Gang Pranzo. Reservieren lohnt sich (091 780 80 90 oder grotto@pentolino.ch), ein Besuch für Freunde des Centovalli „ein Muss“. Weitere Infos auf pentolino.ch
Ein Büsciòn gibt’s bereits für CHF 9, ein Glas passenden Merlot dazu für CHF 8. An warmen Speisen kommt auf den Teller was das Tessiner Herz begehrt, von der Polenta mit Eintopf über die Parmigiana di melanzane bis zur klassischen Lasagne. Den Espresso gibt es fast zum italienischen Preis von CHF 2.50. Nebst der „normalen“ Weinkarte gibt es zusätzlich eine Spezialtäten-Weinkarte mit verschiedensten edlen Tropfen. Und für unverbesserliche Deutschschweizer sogar eine Auswahl von „Vini Zücchin“. Als einzigen Wermutstropfen muss man mit den Büsciòn aus dem Muggiotal Vorlieb nehmen, wo doch die „Capra Contenta“ so nahe läge.
Leider fährt kein Bus von der Bahnstation Verdasio zum Pentolino. Doch das Grotto bietet für den sonntäglichen Pranzo exklusiv einen Shuttle Bus an. Wenn das kein Service ist! Und wer zu Fuss unterwegs ist, bekommt den Verdauungsspaziergang kostenlos dazu.
Die Neueröffnung des Pentolino ist eine tolle gastronomische Bereicherung für das Tal – wobei die Träume von Heinz Wetter noch nicht ausgeträumt sind: Was in all den Dörfern des Centovalli fehlt, ist ein kleines Negozio für den Hausgebrauch. Vielleicht dient Ursula aus Intragna als Vorbild oder gar Kooperation? Langfristig besteht auch der Plan, die Pacht ganz dem Team der Osteria Grütli zu übergeben. Warten wir ab, was dem umtriebigen 79-jährigen noch einfällt. Weitere Überraschungen inbegriffen.
Wie schön ! Auf den Spuren der Vorfahren meines Mannes – die aus Verdasio stammen – haben wir vor vielen Jahren dort gegessen. Vielleicht gelingt es uns in diesem Leben, Verdasio und das Pentolino noch einmal zu besuchen. Ich wünsche dem Team auf jeden Fall von Herzen viel Erfolg !
Lieber Robert, schöner Artikel, den ich mit viel Freude gelesen habe. Schade, dass das Grottolo dann geschlossen hat wenn wir zu Euch kommen. Ich wünsche einen guten Sonntag und liebe Grüsse aus Zürich. Therese